AUFGEMÖBELT
Auch das bringt ein Umzug mit sich: Möbel die nicht weg sollen aber auch nicht besonders hüsch sind. Was tun? Hübsch mache!.
Nur lackieren kann ja jeder - dachte ich mir. Deshalb habe ich mich zum ersten Mal an einen Anstrich mit (selbstgemachter) "Kreidefarbe" gewagt...
Kreidefarbe gibt der Oberfläche deiner Möbel eine samtige, matte Oberfläche, die mit gewöhnlicher seidenmatter Acrylfarbe allein nicht entsteht. Für den Shabby-Chic-Look ist diese Farbe übrigens die erste Wahl.
Kaufen geht ja immer, aber ich habe Kreidefarbe bisher nur im Internet gefunden. Die bekannteste Kreidefarbe gibt es von Annie Sloan. Es gibt unheimlich schöne Farben von dieser Marke, aber ich finde sie auch unglaublich teuer. 100ml kosten ca. 10€ (je nach Versandkosten). Für mein Regalprojekt habe ich ca 600ml Farbe verbraucht - das hätte ich doch sehr teuer gefunden, für ein Regal vom Sperrmüll. Deshalb habe ich aus Acryllack, Gips und Wasser meine eigene Farbe gemischt. Vom Ergebnis bin ich begeistert!
Du brauchst Acryllack in der Farbe deiner Wahl (Acryllack ist wasserverdünnbar im Gegensatz zu Lack auf Kunstharzbasis!), Gips aus dem Baumarkt und etwas Wasser.
Das Mischungsverhältnis ist 3 Teile Farbe und 1 Teil Gips. Rühre den Gips zuerst mit etwas Wasser an und mische ihn erst danach in die Farbe.
Du erhälst eine cremige Konsistenz. Mit Zugabe von mehr Wasser kannst du die Farbe dünnflüssiger machen, wenn du möchtest. Nach dem Anrühren habe ich die Farbe in ein Schraubglas umgefüllt. Da du mehrere Anstriche benötigst (und nicht alle Seiten gleichzeitig gestrichen werden können) kannst du damit deine Farbe vor dem Austrocknen schützen. Der Gips sorgt ansonsten dafür, dass deine Farbe an der Luft ganz schnell eintrocknet und nicht mehr verwendbar ist! Ich habe aus diesem Grund auch immer nur wenig Farbe angerührt und das dann insgesammt dreimal wiederholt.
Zunächst zeige ich dir unser "Schätzchen": ein altes Büromöbel ohne Schiebetüren mit vielen Macken, Rissen und Wasserflecken. Eine Frischekur ist offensichtlich dringend erforderlich!
Bevor gestrichen werden kann, müssen die Oberflächen und Regalböden vorbereitet werden. Alle zu streichenden Flächen werden abgeschliffen. Ich verwende für solche Arbeiten gerne den Schwingschleifer. Das geht schneller ist aber laut und macht viel Staub. Wenn du draußen arbeiten kannst ist das ideal. Mit Schleifpapier geht es aber auch, vor allem wenn dein Möbel in einem relativ guten Zustand ist. Angeblich musst du für eine Behandlung mit Kalkfarbe dein Möbel nicht schleifen - ich habe das aer (noch) nicht ausprobiert. Da ich auch keinen Shabby-Chic-Look erzeugen wollte (also nach dem Anstrich an ausgewählten Stellen wieder Farbe abschleifen) soll die Oberfläche glatt und sauber sein! Dann geht es ans Streichen. Die Farbe muss sehr schnell aufgetragen werden, weil sie schnell trocknet. Die trockene Oberfläche ist jetzt rauh und körnig. Für eine Möbeloberfläche viel zu rauh.
Deshalb muss mit einem feinen Schleifpapier zwischen geschliffen werden. Da so aber wieder Farbe abgetragen wird, ist eine zweiter Anstrich notwendig. Zum Schluss mit einem extra feinen Schleifpapier schleifen.
Die die Rückseite des Regals habe ich nur einmal gestrichen und geschliffen. Sie besteht aus dünner Spanplatte und ich befürchte die Oberfläche wird nicht schön. Deshalb habe ich sie mit schönem, strukturierten Geschenkpapier in Serviettentechnik beklebt.
Bleibende Falten sind gewollt ;-)
Alle gestrichenen Oberflächen werden zum Schluss mit Holzwachs gewachst. Das schützt die Oberfläche und machst sie schön glatt. Bitte die Angaben des Herstellers beachten!
Hier der Vorher- Nachher Vergleich:
Schade dass du nicht darüber streichen kannst - das fühlt sich richtig gut an!
Die erste Deko ist auch schon eingezogen!
Unbedingt nachmachen! Das ist sicher nicht mein letztes aufgemöbeltes Möbelstück!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen