Donnerstag, 22. Oktober 2015

BETON - die richtige Mischung










Ob es beim dekorativen Arbeiten mit Beton wirklich die einzige richtige Mischung gibt bezweifle ich. Im Gegensatz zu Beton im Baugewerbe hat die Festigkeit keine vorrangige Bedeutung. Priorität hat oft die Oberfläche, Farbe und die Handhabung beim Abformen, Gießen oder Modellieren. Deshalb gibt es viele Einflussfaktoren, die sich z.T. gegenseitig beeinflussen und somit das Ergebnis. Und deshalb kannst du leider auch vieles falsch machen.
Betonobjekte kannst du unterschiedlich herstellen. Hier stelle ich dir die aufwändigste aber aus meiner Sicht variabelste und billigste Methode vor. (Ich zeige dir später noch die Verwendung von Schnellzement und Kreativbeton) 

Aufwändig weil du alle Zutaten einzeln abwiegen und vermischen musst. Variabel weil du Konsistenz, Farbe etc. selber bestimmen kannst. Billig weil du alles im Baumarkt erhältst und nicht z.B. im Internet bestellen musst. Kleiner Nachteil: Zement, Sand etc. gibt es nur in rel. großen Gebinden(z.B.25kg). Und: je kleiner die Verpackungsgröße desto teurer.
Mein Grundrezept für die Betonherstellung: Ich messe einen Teil (z.B.1 Becher)Portlandzement und 2 Teile Quarzsand ab und vermische beide Anteile vollständig miteinander. 

Der Quarzsand ist sehr feinkörnig und liefert eine rel. glatte helle Betonoberfläche. Du kannst auch anderen Sand (billiger)verwenden, vor allem wenn du den Beton noch einfärben möchtest. 

Farbpigmente solltest du jetzt trocken unter die Mischung rühren. Mengenmäßig schlage ich sie der Zementmenge zu.
Als Pigmente eignen sich verschiedene Oxide z.B. in rot, schwarz, weiß (oder div. andere Farben). Ein Test, Grillkohlebriketts zu zerkleinern und zu sieben hat auch funktioniert. Größere Mengen solltest du im Freien zerkleinern. Das ist eine riesige Sauerei! Billig aber ob sich der Aufwand wirklich lohnt... ?

Die Wasserzugabe ist das Schwierigste! Leider ist eine Angabe wie "x Teile Wasser" nicht so einfach zu machen. Jedoch ist die Wassermenge entscheidend, ob dein Projekt gelingt! Etwas Wasser verdunstet je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit der Umgebung, aber ein großer Teil wird für die Hydratation benötigt. Erst dadurch erhärtet der Beton. Verwendest du zu wenig Wasser wird nicht der gesamte Zement mit Wasser benetzt und die Hydratation kann nicht vollständig erfolgen.  Wird zu viel Wasser verwendet, bilden sich Poren, die die Qualität herabsetzen. 
Trotzdem eine Faustregel: 0,5l Flüssigkeit auf 1kg Zement!

Ich habe die besten Ergebnisse erzielt, in dem ich das Wasser in sehr kleinen Mengen peu à peu zugebe und immer komplett untermenge. So kann ich die Konsistenz dahingegen beeinflussen, ob die Masse noch formbar oder bereits fließfähig sein soll. 

Für besonders cremige Massen setze ich dem beigefügten Wasser kleine Mengen Weichspüler zu. Dieser Schritt ist nicht notwendig - ich schwöre dennoch darauf. Der Weichspüler dient als Fließmittel. 

Wenn die gesamte Flüssigkeit untergemengt wurde und eine (mehr oder weniger)pastöse Masse entstanden ist, folgt der letzte Schritt: Die Luftblasen müssen ausgeklopft werden! Manchmal reicht es oder ist es gar nicht anders möglich, diesen Schritt erst nach dem Gießen anzuschließen. Bei festeren, formbareren Massen ist es notwendig die Lufteinschlüsse jetzt zu entfernen. Dazu klopfst du die Schüssel einige Male auf eine feste Unterlage. Du siehst die Lustblasen an die Oberfläche steigen.

Ob du jetzt schon die perfekte Mischung gefunden hast? Probiere so viel wie möglich aus! Ich bin immer noch dabei!

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