Dienstag, 5. August 2014

RECYCLING #3/4 - KITCHEN AID

Hier noch ein Nachtrag zur Recyclingreihe 3! Erst nach viiiiiielen Versuchen wurde aus Sand, Zement und Wasser eine Lampe...


Nach meinen Ausmistaktionen drängt sich (leider immer wieder) eine Erkenntnis in den Vordergrund: 1€-Paradiese sind die Hölle!
Toll- denke ich! Nur 1€ - da kannst du ja nichts falsch machen! Weit gefehlt: ich brauche es nicht - ich habe es schon (nicht nur einmal!)- es ist völliger Blödsinn (und aus China?)... .
 
Ich gelobe Besserung und versuche die Fehlkäufe so gut es geht zu verwerten! Neuester Versuch:
 
HEAV(ENL)Y LIGHT
 
Gleich vorweg: DAS war eine schwere Geburt -
passt ja auch gut zum Ergebnis!
Es blieb nicht bei EINEM Versuch bis das Resultat akzeptabel war. Aber ich verschone dich hier auch vor den Misserfolgen nicht!
Aus Lerning By Doing wird Lerning By NOT Doing!

 
 

Alles was du brauchst:
  • 2 Trichter (für den ersten Versuch waren die Trichter zu klein - beim zweiten Versuch habe ich mir noch einen größeren (orange) im Baumarkt geholt - für Versuch drei habe ich letztlich zwei gleich große (blaue) Trichter verwendet!) 
  • Zement (1.Versuch Putz und Mauermörtel (10L/~4€);  2+3. Versuch Universalzement)
  • Mörteleimer
  • Quarzsand
  • Gefäß, Eimer als Halterung
  • Holzstab
  • Wasser
  • Öl, besser Vaseline
  • Schleifpapier (verschiedene Körnungen)
  • Zubehör für die Lampeninstallation
 Schutzhandschuhe, Schutzbrille, Mundschutz, evtl.Abdeckplane o.ä. 
 

Den Eimer o.ä. mit Sand benutzt du als Halterung für deinen Trichter. Stecke einen Trichter in den Sand und richte ihn möglichst gerade aus. Durch die Öffnung steckst du den Holzstab. Die dadurch entstehende Öffnung ist später die Durchführung für das Stromkabel.
 

Den zweiten Trichter habe ich beim ersten Versuch noch mit Frischhaltefolie umwickelt, weil ich befürchtet hatte, dass er schlecht herauszulösen wäre. Das Lösen ging sehr gut der Rest eine Katastrophe! Die Folie lässt sich nur schlecht um den Trichter drapieren und wirft Falten, die später im Beton zu sehen sind (siehe weiter unten)!
 
Besser ist es, wenn du den ersten Trichter innen und den zweiten Trichter außen mit Speiseöl einreibst!
 
Wenn also alle Vorbereitungen getroffen sind kann es mit dem Anmischen des Zements losgehen. Hierfür immer schön die Schutzbrille und Mundschutz verwenden und vor allem die Schutzhandschuhe nicht vergessen. Der Zement trocknen die Hände ganz schnell aus, so dass der direkte Kontakt mit der Haut möglichst vermieden werden sollte!
 
Zunächst habe ich einen Putz und Mauermörtel verwendet. Er soll angeblich eine kleinere (feinere) Korngröße haben (sagt mein Schatz!).
Im zweiten und dritten Versuch habe ich eine Mischung aus Universalzement und Quarzsand verwendet (1:1). Diese Mischung erschien mir wesentlich feinkörniger! (Sorry Schatzi!)
Absolute Mengenangaben gebe ich hier nicht an, weil das von der Größe deiner Trichters abhängt.
 
Jetzt gibst du nach und nach Wasser zu und rührst das Ganze kräftig durch. Sollten dabei zunächst eine grobe, rel. feste, bröckelige Masse entstehen, dann gib etwas mehr Wasser dazu, bis sich eine dickflüssige Konsistenz einstellt. 
Da wir hier keine Festigkeitsprobleme haben, sondern nur Abformen wollen, ist das egal - nur die Trocknungszeit verlängert sich etwas! 
 
Wenn du mit der Masse zufrieden bist, wird sie in den ersten Trichter verfüllt (z.B. mit einer Schöpfkelle). Nicht ganz bis zum Rand füllen, weil du jetzt den zweiten Trichter über den Holzstab fädelst und in den unteren Trichter drückst.
Wenn der untere Trichter zu voll ist quillt die Masse über und du bekommst keinen schönen Abschluss.
Der innere/obere Trichter wird zum Trocknen mit Steinen etc. beschwert, weil er sonst aufschwimmt. Er bestimmt letztlich die innere Form deiner Lampe!
Das gilt für alle Gießarbeiten: die Luft muss raus!
Du musst durch vorsichtiges Rütteln/Klopfen mögliche Luftblasen an die Oberfläche holen. Diese Luftblasen sind später Poren - die wollen wir nicht haben!
 
Alle benutzten Geräte sofort abwaschen wenn du sie noch einmal verwenden möchtest!
 
Nach ca.24 Stunden kannst du (versuchen)die Trichtern vorsichtig herauszulösen. Das Ergebnis ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchgehärtet aber formstabil. Leichte Bearbeitungen können jetzt evtl. schon vorgenommen werden. Ansonsten dient dieser Schritt lediglich dazu, dass dein Betonobjekt besser trocknen kann!
Jetzt heißt es WARTEN!
 


Warum gab es einen 2. und 3.Versuch? Bilder sagen hier mehr als Worte!


1. Versuch

1. Versuch
Schön ist anders! Aber so ist das halt beim Selbermachen - nicht alles klappt sofort!  Der erste Versuch mit Mörtel  ist viele zu porig und insgesamt einfach nur hässlich. Zudem ist die Form für eine Lampe viel zu klein!
Mir war vorher nicht ganz so klar, was ich alles falsch machen kann -dir habe ich diese Fehler jetzt hoffentlich erspart!
 
Hier also das Ergebnis aus Versuch 2 gleich nach dem Rauslösen!
2. Versuch
 
2. Versuch
Sieht schon besser aus! Aber das Ding ist extrem schwer (1,2kG - ich habe nachgewogen). Der äußere Rand ist viel zu dick und eine Lampenfassung plus Birne passt auch nicht wirklich rein! Also noch einmal Optimierungsbedarf--> Versuch 3! Die Flecken auf der Außenseite kommen übrigens vom Öl und verblassen nach und nach.
 
Den Trichterhals wirst du nicht unbeschadet herauslösen können - ich habe es in keinem Fall geschafft!
Falls sich die Form insgesamt schlecht löst, kannst du vorsichtig mit einem Hämmerchen o.ä. außen an den Trichter klopfen. Dann klappt das ganz gut.
Mit Schleifpapier kannst du jetzt die Oberfläche glätten - falls notwendig und gewünscht!

Wichtig bei der elektrischen Verkabelung ist, dass der schwere Lampen"schirm" nicht einfach am Stromkabel hängt! Deshalb muss du noch eine Art Zugentlastung einplanen!


Hat was von einem Pilz... ! Vielleicht werde ich dieses "Projekt" bei Gelegenheit nochmal angehen!
Viel Erfolg!
 




1 Kommentar:

  1. Die schaut ja toll aus. Die musst du uns unbedingt zeigen.
    mami

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